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  • AutorenbildJochen Elser

Platz ist in der kleinsten Hütte


Was nehme ich eigentlich mit und wie bekomme ich es in den Flieger?

Die wichtigste Frage dabei ist, was brauche ich wirklich? Das ist, wenn man es sich richtig überlegt eigentlich sehr einfach: Ladegeräte, Handlingsequipment und Karten. Alles andere: Kann man vergessen :-)

Warum das? Ganz einfach: Dass das übliche Streckenflugausrüstung im Flieger ist, ist ohnehin klar. Und Werkzeug? Wird überschätzt: Wenn etwas repariert werden muss hat man ohnehin nicht das gerade benötigte Werkzeug dabei. Das heißt alles was defekt sein könnte, sollte man vorher tauschen und alles Wichtige vorher 2 Mal checken. Ich habe deshalb nur ein sehr kleines Multitool und ein Mini-Mulitmeter (gibt's für 2 Euro beim "Chinesen") dabei. Sollte reichen... Und Ersatzteile? Für die gilt dasselbe: Was kaputt gehen kann vorher austauschen und den Rest hat man nicht im Griff. Habe genau ein Ersatzteil dabei: Einen Mückenputzerfaden.

Was aber wirklich wichtig ist: Handling, d. h. auch Kraftstoff! Wie bekomme ich den Kraftstoff von der Tankstelle zum Flieger? Zuhause kein Problem, wo anders schon. Ich nehme einfach faltbare Wasserkanister. Davon habe ich 6 Stück dabei, da sie ja genau genommen nicht kraftstoffresistent sind. Ein Test auf meiner Terrasse zeigte aber, dass der Kanister nach 2 Wochen immer noch dicht und stabil war. Um aber auszuschließen, dass irgendwelche Partikel im Kraftstoff verbleiben, nehme ich dennoch jedes Mal einen neuen, deshalb 6 Stück. Und den Tankschlauch zu vergessen ist beim Ventus cM gar keine gute Idee... Den meisten Platz braucht aber das Öl. Dann ist es auch weniger gut ohne ein Seil mit einem 35 mm Stahlring für die Schleppkupplung loszufliegen (natürlich einen günstigen und nicht einen 30 Euro Tost-Ring). Wie schleppe ich mein Flugzeug sonst auf einem fremden Flugplatz? Da habe ich schon meine Erfahrungen in Wien damit gemacht... Ein Schloß für's Haubenfenster macht übrigens auch Sinn. Und vertäuen muss man den Flieger auch können, in Wien hatte ich einen Abend mit 50 km/h Windböen. Da gibt es sehr schöne kleine Sets für stabile Zeltheringe, die nicht viel Platz benötigen.

Und Ladegeräte? Ohne die, mit den richtigen Steckern für's Ausland geht gar nichts... Ich nehme zur Sicherheit sogar zwei mit. Den restliche Platz, wenn denn überhaupt noch welcher übrig ist, kann man für's Urlaubsgepäck nutzen.

Wie bekomme ich das Ganze nun in den Flieger? Eigentlich ein völlig aussichtsloses Unterfangen bei dem Mini Gepäckfach... Da ist viel Phantasie gefragt.

Der erste und wichtigste Punkt ist die Rückenlehne und der Fallschirm. Beides wird meines Erachtens deutlich überschätzt. Wenn ich alleine fliege und den Flieger nicht ständig auf- und abbauen muss brauche ich eigentlich keinen Fallschirm. Der hilft mir nur dann wenn ich mit einem Mitflieger zusammenstoßen sollte oder wenn ich ein Steuerungsproblem aufgrund irgendeiner Fehlmontage habe. Ich fliege aber alleine und baue meinen Flieger nicht ab. Also wird das wohl kaum passieren. Und mal ehrlich, hat schon mal jemand einen Fallschirm in einem Motorflugzeug vermisst? Ich nicht.

Aber mein "Rockbag", eine gepolsterte Tasche für eine Studio-PA hat sich, gefüllt mit Kleidung, als idealer Fallschirmersatz und ideale Rückenlehne herausgestellt. Da brauche ich kein speziell geformtes, teures Kohlefaserteil.

Das Öl für den Zweitakter ist absolut notwendig, ist aber leider schwer und benötigt sehr viel Platz. Da in Gepäckfach und Rückenlehne schon ziemlich belegt sind ist es nicht leicht das Öl noch unter zu bringen. Das Problem ist aber lösbar. Hinter der Rückenlehne ist noch etwas Platz hinter der Verkleidung. Sie ist nur mit einem Bajonettverschluss gesichert, also leicht zu entfernen. Und an die in Flugrichtung rechte Ölflasche kommt man über das Batteriefach heran. Davor ist noch etwas Platz für's Bordbuch. Unter den Waden ist auch noch Luft, da bringe ich die Faltkanister unter.

Damit habe ich etwa den drei- bis vierfachen nutzbaren Platz für Gepäck den das eigentliche Gepäckfach bietet.

Geht doch...


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